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Erläuterungen zum Vermögensaufbau
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines / Musterportfolio
Kapitalwerte
Substanzwerte
Sachwerte
Fazit
Bei der dargestellten Aufteilung handelt es sich um eine ausgewogen-konservative Vermögensstruktur. Bei dieser Verteilung steht Sicherheit bei mittelfristigem Anlagehorizont im Mittelpunkt. Mit einer solchen Struktur sollte eine durchschnittliche Rendite nach Steuern von ca. 6-7% p.a. bei Laufzeiten ab 5 Jahren erreicht werden. Das Anlagevolumen ist bei der Makroassetallocation irrelevant, erst bei der Detailentscheidung für einzelne Investments stellt sich die Weiche zwischen Beteiligungen an Investmentfonds (Anlegergemeinschaften) oder Investments in einzelnen Aktien, Renten oder Immobilien/ Kunstsammlungen/ Edellmetallen etc.
Warum die drei Schubladen ?
Kapitalwerte:
Festverzinsliche Anlagen im In- u. Ausland gewähren klar
berechenbare Zinserträge und sind i.d.R. zu bestimmten Terminen
zu einem Wertpapierkurs von 100% fällig. Die Verfügbarkeit ist
meißt innerhalb weniger Tage zum Börsenkurs gegeben. Die
Rendite setzt sich aus Zinserträgen,
Wertpapierkursveränderungen während der Laufzeit und ggf.
Währungskursdifferenzen zusammen. Wer eine schwache DM/EURO
fürchtet kann somit eine Sicherung im Portfolio über Anleihen
auf ausländische Währungen implementieren. Innerhalb der
Anlageform lassen sich durch die geschickte Wahl von
Zinssatzhöhe (z.Zt. von 0% bis über 10%), die Art der Währung
(DM/EURO oder andere) sowie die Bonität des Schuldners (Bund,
Banken, Industrieunternehmen, Ausland) interessante Rendite- und
Nachsteuerergebnisse erzielen.
Wie
immer gilt: Hohe Renditechancen = hohe Risiken.
Beispiele:
a.) Anleihen mit guter Schuldnerbonität auf tschech.Krone oder südafr. Rand bei 1-2 Jahren Laufzeit rentieren über 10% p.a. - Risko: u.a. Abwertung der Währung deutlich über 10% p.a.
b.) Anleihen mit schlechter Schuldnerbonität auf DM (z.B. aus Venezuela, Ukraine,...) bei 1-2 Jahren Laufzeit rentieren zwischen 6% und 90% p.a. - Risiko: u.a. Zahlungsunfähigkeit des Schuldners
Substanzwerte:
Aktien(-fonds) sind historisch betrachtet die ertragreichste
Anlageform und schlagen renditeseitig in vielen Fällen die
vorgenannten Kapitalwertrenditen. Besonders in Niedrigzinsphasen
sind Aktien gefragte Investments. Vor allen Dingen ist auch die
Steuerfreiheit von Kursgewinnen unter Einhaltung der
Spekulationsfrist (aktuell seit 1.1.99 zwischen An- u. Verkauf
mindestens 12 Monate). Entscheidend, insbesondere in Phasen hoher
Aktienbewertungen, ist ein professionelles Timing sowie ein
defensives Investitionsverhalten (etappenweise Investition). Die
mittelfistige, durchschnittliche Renditeerwartung liegt bei ca.
7-9% p.a. (größtenteils steuerfrei) bei täglicher
Verfügbarkeit zum Börsenkurs. Vermehrt dienen sogenannte
Optionsgeschäfte einerseits für risikofreudige Anleger als
Börsenversion des Spielcasinos andererseits machen sich
professionelle, konservative Anleger das gleiche Medium in
bestimmten Varianten als "Depotversicherung" (engl.
"Hedging") zu Nutze. Hier möchte ich auf die Details
aufgrund möglicher Mißverständlichkeiten sowie der
Komplexität des Themas nicht weiter eingehen (bei Interesse
Banker fragen). Nur soviel: Mit Optionen können sogar fallende
Aktienkurse oder noch besser verheerende Crashsituationen ein
wahrhaft freudiges Ereignis für spekulative wie konservative
Anleger darstellen.
Wie
immer gilt: Hohe Renditechancen = hohe Risiken.
Beispiele:
a.) gute Aktie (Blue Chip), z.B. Siemens, bei DAX 4.400 Punkten oder DM 125,- /Aktie gekauft - Risiko: Börseneinbruch auf 3.600 Punkte oder Siemens bei DM 97,- (=20% Kursverlust) = schlechtes Timing
b.) Nebenwert z.B. Praktiker, bei DAX 3.000 Punkten gekauft - Risiko: trotz Börsenhausse Aktie stagnierend oder fallend, da Aktie stark Branchenabhängig = leicht anfällig in illiquidem Umfeld
Die elf Grundregeln für den Aktienerwerb!
Sachwerte:
Traditionell findet man hier Immobilien(-fonds) mit moderaten
Renditen von durchschnittlich 5-6% p.a.. Auch hier sind häufig
Teile der Erträge steuerfrei. Die Verfügbarkeit ist sehr
unterschiedlich zwischen den einzelnen Anlageformen. Der Sachwert
ist der Kompensator der Inflation und somit ein
Baustein einer soliden Vermögensstruktur. Risiko entsteht bei
deflationären Situationen, wo durch Überangebot, Preisdruck aus
dem Ausland oder mangelhafter liquider Vermögen ein Preisverfall
einsetzt (selten aber im Hinblick auf Globalisierung und vor dem
Hintergrund der EURO-Diskussion nicht auszuschließen).
Zu dem Segment Sachwerte gehören auch die steuergestaltenden
Medien (geschlossene Beteiligungsgesellschaften, wie z.B.
Immobilienfonds, Schiffs- und Flugzeugbeteiligungen). Diese
Sparte ist die wohl interessanteste, fachlich anspruchsvollste
und mit den meisten schwarzen Schafen behaftete Rubrik. Hier sind
Pauschalaussagen unangebracht; dennoch sollten alle Personen mit
erhöhtem Einkommensteuersatz (Spitzensteuersatz über 50% bzw.
Durchschnittstauersatz ab 30%) sehr intensiv über die seriösen
Angebote dieser Anlageformen nachdenken!
Wie
immer gilt: Hohe Renditechancen = hohe Risiken.
Beispiele:
a.) solide Steuersparmodelle im Immobilienbereich bieten je nach Beteiligungsform zwischen 90% und 130% Verlustzuweisungen, haben solvente Mietgaranten und ggf. Rücknahmeverpflichtungen solider Unternehmen. Die Renditen nach Steuern bewegen sich je nach EKSt-Satz um die 7-9%. Durch Erhöhung des Fremdfinanzierungsanteils z.B. bei GbR-Konstrukten, ohne Mietgarantien, ohne Rücknahmeverpflichtungen und fraglichen kalkulatorischen Mieten werben einige Anbieter mit bis zu 200% Verlustzuweisungen und Renditen bis zu 20% nach Steuern. - Wenn alles gut geht ! -
Fazit:
DIE
LÖSUNG gibt es wirklich nicht. Diversifikation bedeutet
Sicherheit. Rendite ist eine Risikoprämie, d.h. je höher die
Rendite(-erwartung), desto höher das Einzelrisiko der Anlage. Je
nach Anlegermentalität und Risikofreudigkeit können die
prozentualen Anteile der drei Teilbereiche modifiziert werden.
Ein Verzicht auf einen der Teilbereiche bedeutet jedoch eine
Erhöhung des Gesamtrisikos des Portfolios. Relevant ist nicht
Zinssatz sondern Rendite. Rendite vor Steuern und Gebühren ist
nur die halbe Wahrheit. Timing und Auswahl der Einzelanlage
machen die Musik. Geschickte Streuung unter Nutzung steuerlicher
Komponenten ermöglicht auf solidem, rechtlich sauberen Weg eine
Renditemaximierung. - Samariter gibt es in diesem Geschäft
nicht, daher Finger weg von einmaligen Superangeboten! Oder
würden Sie mit einem Fremden DAS Geheimnis zum reich werden
unaufgefordert und ohne eigenen Nutzen teilen?
Toi, toi, toi!
p.s.: Eine anleger- und objektgerechte Beratung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes ist nur im ausführlichen Gespräch unter Einholung diverser, personenspezifischer Informationen durchführbar. Daher stellt die vorgenannte Vermögensverteilung nur eine allgemeine, häufig gewählte nicht aber für den Einzelfall zwingend gültige Möglichkeit dar. Ich bitte daher um Verständnis, daß die hier im Wege der Verbildlichung gewählten Beispiele auf aktuellem Kenntnisstand nur einen unverbindlichen Charakter haben können.
Stand: Februar 1999
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"Geld
macht nicht glücklich, aber es gestattet uns, auf
verhältnismäßig angenehme Weise unglücklich zu sein."
(amerikanisches
Sprichwort)